Pfarre Vitis

Hl. Bartholomäus


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Pfarramt
3902 Vitis, Hauptplatz 35
Tel. 02841/8247
https://www.vitis.dsp.at/

vitis@dsp.at

 

Gottesdienstzeiten

Samstag      8:00 Uhr stille Messe
                 18:30 Uhr Rosenkranz
                 19:00 Uhr Vorabendmesse

Sonntag      8:30 Uhr Heilige Messe
An jedem zweiten Sonntag im Monat ist die Sonntagsmesse um 9:45 Uhr.

Dienstag     19:00 Uhr Heilige Messe

Donnerstag  8:00 Uhr Heilige Messe

 




PfarrerRyszard Chycki_bearbeitet

Der Pfarrer von Vitis und Echsenbach, Ryszard Chycki, auch Pater Richard genannt,  wurde am 15. Dezember 1955 in Czeladz (Polen) geboren und 1981 empfing er in Siedice die Priesterweihe. In der südafrikanischen Diözese Umtata wirkte er als Missionar von 1989 bis 1993. Nach Polen zurückgekehrt, baute er eine Niederlassung der Kongregation auf und schloss das Studium der Theologie des Apostolats ab. Zuletzt war der Theologe in der Pfarre Maria Gugging tätig.

Seit 1. September 2016 ist Pater Richard in der Pfarre Vitis tätig.

 

Mitarbeiter
Pfarrgemeinderat, Pfarrkirchenrat, Mesner, Organist, Kirchenchor, Lektoren, Kommunionspender, Ministranten, Wortgottesdienstleiter und eine Pfarrsekretärin.


Der Pfarrkirchenrat
Der Pfarrkirchenrat verwaltet das Vermögen der Pfarrkirche.

Die Vorläufer des Pfarrkirchenrates waren die Zechleute. Im 16. Jahrhundert bekamen sie für ihre Tätigkeit die Erträge von einem Weingartn Ain Drittel (= 38 Ar) in schlechtem Pau.

Die Mitglieder des Pfarrkirchenrates werden vom Pfarrer über den Dechant der bischöflichen Behörde zur Ernennung vorgeschlagen, wobei mindestens die Hälfte der zu ernennenden Mitglieder vom Pfarrgemeinderat namhaft gemacht werden, davon mindestens zwei aus den Reihen der Mitglieder des Pfarrgemeinderates, und die übrigen Mitglieder vom Pfarrer frei nominiert werden können.


Die Pfarre
Vitis gehörte zu den besser ausgestatteten Pfarren des Waldviertels und war auch Sitz einer Pfarrherrschaft. Der Pfarrer hatte 14 Holden und die Ortshoheit über Gadorf (heute Ortsteil von Vitis). Daneben bezog er noch Zehente in ursprünglich allen Orten der Pfarre. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn in der ersten Zeit Pfarrinhaber anzutreffen sind, die dem Waldviertler Kleinadel angehören. 1296 (erste urkundliche Erwähnung) ist "Hertwicus dictus Tuechel plebanus de Vitis" Zeuge einer Kaufurkunde, die im Pfarrhof der benachbarten Pfarre Echsenbach ausgestellt wurde.

Patron der Pfarre ist der Graf von Hardegg. Von 1427 bis 1438 übte Herzog Albrecht diese Funktion als Vormund des noch minderjährigen Grafen Michael aus. 1481 erwarb der Landesfürst als Folge von Erbverträgen endgültig die Besitzungen des Grafen von Hardegg. Maximilian I. verkaufte 1495 Hardegg an die Freiherrn von Prueschenk. Diese konnten in den folgenden Jahren ihren Anspruch auf das Patronat der Pfarre Vitis durchsetzen.

Noch 1527 errichteten Richter, Rat und die ganze Pfarrgemeinde des Marktes Vitis eine Frühmessstiftung auf vier Wochenmessen für einen Benefiziaten auf dem Frauenaltar der Pfarrkirche. Lehensherrn dieser Stiftung waren die Brüder Wolffhardt und Gotthard Streun zu Schwarzenau.

Pfarrer Zinner (ab 1544), der auch einer der ersten Dechanten des um diese Zeit neugegründeten Dekanates vor dem Böhmerwald war, war der letzte katholische Geistliche auf der Pfarre Vitis, bevor die Reformation auch hier - zwar spät, aber doch - einzog. Die letzte Überlieferung von ihm stammt aus dem Jahre 1569.

In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es zu den bisher radikalsten Änderungen in der Pfarr- und Diözesanstruktur. Schon 1741 wurde Hirschbach durch die Stiftung des dortigen Herrschaftsinhabers Graf Franz Sigmund von Herberstein eine eigene Pfarre. Hirschbach, Stölzles und der zu unserer heutigen Gemeinde gehörende Ort Kleingloms schieden aus dem Pfarrverband von Weißenalbern aus und bildeten das neue Pfarrgebiet. 1758 wurde auch Kleinschönau, das nach dem Niedergang der Pfarre Sallingstadt während der Reformation zur Pfarre Großglobnitz gekommen war, nach Hirschbach eingepfarrt.

1759 kamen Jaudling von Schrems und Sparbach von Großhaselbach nach Vitis. Umgekehrt wurden Grünau und Markl nach Windigsteig eingepfarrt.

Der Höhepunkt wurde anlässlich der Reform durch Kaiser Josef II. erreicht. 1783 wurden Edelprinz und Wiederfeld zur neugegründeten Pfarrlokalie Buchbach und Guttenbrunn zur Lokalie Seyfrieds umgepfarrt. Kaltenbach kam von Echsenbach nach Vitis. Der Ort Warnungs wurde in die 1784 neu errichtete Pfarre Süßenbach, deren Kirche schon vorher eine Filialkirche von Kirchberg am Walde war, eingegliedert. Statt des Bistums Passau, zu dem unser Gebiet seit der Besiedelung gehörte, ist seit 1785 die neugegründete Diözese St. Pölten zuständig.

Die Aufhebung der Grundherrschaft 1848 bedeutete auch das Ende der kleinen Pfarrherrschaft von Vitis. Der Pfarrer musste seine 4 Lehenhäuser, 10 Hofstätten und 4 Kleinhäuser in die Unabhängigkeit entlassen. Für seine Rechte als Grundherr und Zehentinhaber bekam er zwei Grundentlastungsschuldverschreibungen (Obligationen) im Werte von insgesamt 20.540 Gulden als Entschädigung.

Nach dem Konkordat von 1855 begann das kirchliche Vereinswesen zu blühen. Dieser Zustand hielt bis zum Zweiten Weltkrieg.

Die beiden Weltkriege beeinträchtigten auch das kirchliche Leben. So fielen jeweils die Kirchenglocken (mit Ausnahme einer aus dem Jahre 1797) der Waffenproduktion zum Opfer.

Der Priestermangel bewirkte, dass seit 1973 der Posten eines Kaplans nicht mehr besetzt werden konnte. Seit 1994 musste Pfarrer Dechant Mag. Alfred Winkler neben seiner ursprünglichen Pfarre Echsenbach auch die Pfarre Vitis betreuen. Gegenüber früheren Jahren wird die Arbeitsbelastung des Pfarrers durch das mit dem 2. Vatikanischen Konzil eingeführte Laienelment etwas gemildert.

Bisher zu höchsten geistlichen Würden kam der aus Vitis stammende Hofkaplan und Spiritual am Kaiserhof in Wien, Dr. Georg Anibas (geb. 1809). Er war bereits zum Bischof der Diözese Linz ernannt worden, starb jedoch 1853 noch bevor er sein Amt antreten konnte.

Die Pfarre Vitis beherbergt derzeit 2331 Katholiken. 1991 bekannten sich 97,3% der Wohnbevölkerung der Marktgemeinde Vitis zum römisch-katholischen Glauben. Der Rest entfiel auf die anderen Glaubensrichtungen bzw. war ohne Bekenntnis.


Die Pfarrkirche
Die Pfarrkirche wurde vermutlich als spätromanische Ostturmkirche (eventuell Wehrkirche) errichtet. Das Langhaus, eine zweischiffige spätgotische Hallenkirche stammt aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts; möglicherweise auch die Sakristei und der südseitige äußere Kapellenanbau, vormals wahrscheinlich ein freistehendes Beinhaus (Karner).

Der Turm, der 1729 - 1732 erhöht wurde, musste wegen Baufälligkeit und nach Bränden auf die heutige Höhe reduziert werden. Die Turmkuppel erhielt 1853 ihr jetziges Aussehen. Eine Glocke stammt aus dem Jahre 1797, die übrigen drei Glocken aus 1949.

Der Altarraum wurde 1654 anläßlich der Beisetzung von Carl Ulrici von Gegenhof, Inhaber der Herrschaft Schwarzenau, barockisiert. Die ursprüngliche Gruft verlief von der Sakristei bis zur Kapelle. Der Eingang wurde 1824 zugeschüttet.

Der Altar stammt aus der Zeit um 1732, der Tabernakel aus dem Jahre 1906. Das Altarbild, die lebensgroße Darstellung des Hl. Bartholomäus und die Bilder der beiden Seitenaltäre (Maria Verkündung und Hl. Sippe) wurden 1867 von August Bauer, "Historienmaler" in St. Pölten, einem Sohn des Tischlermeisters Johann Bauer aus Gadorf, gemalt. Johann Bauer schuf 1822 die Kanzel. Die Seitenaltäre wurden 1847 errichtet. Neben dem linken Seitenaltar befindet sich der Grabstein des Leopold Hartmann aus dem Jahre 1725.

Die Brüstung zur Orgelempore mit spätbarockem Bandlwerkstück und dem figuralen Relief des Hl. Vitus stammt aus der Zeit um 1730. Darunter ist eine Plastik des Hl. Sebastian (ebenfalls 18. Jahrhundert). Die Orgel wurde 1908 geweiht. Der Kreuzweg wurde 1873 von Anna Mayr und Dechant Schaden gespendet. In der Kapelle steht ein spätgotischer runder Granittaufstein. Das daneben befindliche Kruzifix stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert.

Die Eingänge sind barocke Portale mit ehemals massiven Holztüren. Um die Pfarrkirche befand sich bis 1780 der Pfarrfriedhof. Die Grabsteine an der südlichen Mauer von den Kindern der Amalia Römer (1584) und des Vitiser Bürgers Zacharias Rothbauer sind noch Relikte aus jener Zeit. Von 1816 - 1993 stand auf diesem Platz die Schule.

Der heutige Friedhof, seit 1970 Gemeindefriedhof, liegt auf dem Gelände des ehemaligen Bürgerspitals. Dort war eine Kapelle, auch Veithskirchlein genannt, mit einem kleinen Friedhof, der während der Gegenreformation als Begräbnisstätte der Protestanten diente. Später war er Armenfriedhof und wurde schließlich nicht mehr benützt. 1772 wurde die damals desolate Kapelle wieder abgebrochen. 1780 wurde der Pfarrfriedhof auf das ehemalige Spitalsgebäude außerhalb des Marktes verlegt.