Zusammenspiel zwischen Ernährung und Darm

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Welche wichtige Rolle der Zustand des Verdauungstrakts für die allgemeine Gesundheit des Menschen spielt, ist vielen nicht bewusst. Beim Vortrag „Ernährung & Darm“ am 28. September 2021 im Haus der Musik und Kultur erklärte Diätologin Verena Ölzant den Teilnehmer*innen die Bedeutsamkeit eines gut aufgebauten und stabilen Darmmikrobioms. 

Zu Beginn informierte die Vortragende über die komplexen Abläufe im Darm, sowie dessen wesentliche Funktionen. Sie berichtet auch Krankheitsbildern und unspezifischen Beschwerden, die durch ein Ungleichgewicht der Darmbakterien hervorgerufen werden können. Auch der Zusammenhang „Darm-Hirn-Achse“ wurde erklärt und mit Patientenbeispielen gut dargestellt. 

Eine hohe Diversität an guten Darmbakterien ist wichtig, denn die Bakterienbesiedelung des Darms beeinflusst vor allem auch das allgemeine Immunsystem. Schließlich sitzt das Immunsystem beeindruckender Weise bis zu 80% im Darm. Durch gewisse Lebensstilfaktoren kann sich die Diversität der Bakterien aber zum Negativen verändern und sich beispielsweise drastisch verringern, was wiederum zu einer Dysbiose zw. allen Mikroorganismen führt. 

fermentierte GetränkeKombucha, Kimchi und KefirUm eine stabile Darmflora zu gewährleisten, benötigt der Mensch auf der einen Seite eine ballaststoffreiche Ernährung und auf der anderen Seite eine regelmäßige Zufuhr von fermentierten bzw. vergorenen Lebensmittel oder Speisen. Verschiedene Ballaststoffe, die sich vor allem in Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Nüssen/Samen/Kerne und Hülsenfrüchte befinden, dienen unserem Körper als sogenannte PRÄBIOTIKA. Sie regen die guten Darmbakterien zum Wachsen an, indem sie als ihnen als „Futter“ dienen und führen so zu einer hohen Diversität. Außerdem hilft eine gute Ballaststoffzufuhr gegen Verstopfungssymptome. Weiters sind sie für die Erhaltung der wichtigen Schleimschicht oberhalb der einzelligen Darmepithelschicht, die als sogenannte „erste Abwehrlinie“ Toxine und Schadstoffe vom Blutkreislauf fernhält, zuständig. Als PROBIOTIKA fungieren fermentierte bzw. vergorene Lebensmittel oder Speisen, wie z.B. nicht pasteurisiertes Sauerkraut, Kimchi, Sauerteigbrot, Joghurt, Buttermilch, Kefir, Kombucha, Wasserkefir etc., die u.a. lebende Mikroorganismen enthalten. Diese haben das Potential schlechte Darmbakterien zu verdrängen und den Darm mit den Guten wieder zu besiedeln. Was der Darmflora im Allgemeinen stark zusetzt sind vor allem einseitige Ernährungsweisen mit geringem Ballaststoffgehalt, chronischer Stress, Fast Food bzw. Junk Food, nährstoffarme Fertiggerichte und die Einnahme von bestimmten Medikamenten.  

Im Anschluss an den Vortrag konnten die Teilnehmer*innen einige selbst hergestellte und fermentierte Lebensmittel und Speisen verkosten. 

GruppenfotoAm Bild: Diätologin Verena Ölzant, Flicker Gabriele, Bauer Regina, Fidi Katharina, Schweitzer Barbara, Zach Verena, Schuh Martina, Bauer Jennifer, Fida Brigitta